Der Arbeitskreis Würgassen der Bürgerinitiative „Lebenswertes Bördeland und Diemeltal“ fordert sowohl die nordrhein-westfälischen Grünen, als auch die CDU auf, sich in ihren Koalitionsgesprächen (Schwarz-Grün) eindeutig zum geplanten Atommülllager Würgassen zu äußern.
Vertreter von CDU und Grünen lehnen Vorhaben ab
Auf der von unserer Bürgerinitiative durchgeführten Podiumsdiskussion in Beverungen (4. Mai 2022) äußerten sich die beiden Vertreter der möglichen Koalitionsparteien unmissverständlich ablehnend gegenüber diesem Vorhaben. Herr Matthias Goeken (MdL) als auch Frau Uta Lücking (Wahlkreiskandidatin der Grünen) kritisierten sowohl das Auswahlverfahren, als auch die Vorgehensweise der BGZ.
Schwarz-Grün muss Sorgen der Bürger ernst nehmen
Die Aussagen in diesem Koalitionsvertrag müssen die berechtigten Sorgen der Bürger unseres Dreiländerecks widerspiegeln. Ein „weiter so“ darf es nicht geben. Eine zukünftige Landesregierung muss einen absoluten „Neustart“ des Auswahlverfahrens bei der Bundesumweltministerin Frau Steffi Lemke erwirken.
Ein „weiter so“ darf es nicht geben
Dieses Schreiben leiten wir an Frau Lücking und Herrn Goeken zur Weiterleitung an deren NRW-Verhandlungsführer (Frau Mona Neubauer, Herr Hendrik Wüst) weiter.
Hubertus Hartmann
Arbeitskreis Würgassen
Bürgerinitiative „Lebenswertes Bördeland und Diemeltal“
Wehrden/ Kreis Höxter. Rund 100 alte Handys, Smartphones und Tablets übergab die BI Lebenswertes Bördeland jetzt auf der Abfallentsorgungsanlage in Beverungen-Wehrden zum Recycling. In den vergangenen zwei Jahren Jahren wurden die Geräte beim LEADER-Projekt „Kulturland isst, Region entwickeln und Klima schützen“ gesammelt.
Das geschah auf insgesamt sieben Feierabendmärkten in Warburg, Beverungen und Brakel. Auf den Märkten hatte die Bürgerinitiative Lebenswertes Bördeland und Diemeltal (BI) einen Sammelbehälter aufgestellt. Darin konnten die Besucher ihre alten Handys, Smartphones und Tablets entsorgen. Viele alte Schätzchen können so der Wiederverwendung oder dem Recycling zugeführt werden.
Wiederverwendung dem Recycling vorzuziehen
„Nach den Grundsätzen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes ist die Wiederverwendung dem Recycling vorzuziehen ist. Es wird geprüft, welche Geräte wiederverwendbar sind“, erklärte Nicolas Witschorek, Abfallberater beim Kreis Höxter. Maximal 15 Prozent der Altgeräte kommen hierfür in Frage.
Bei alten Handys ist das Potential meist sehr gering ist, bei Smartphones ist der Zustand entscheidend und wie teuer Reparaturen sind. Vor einem Verkauf löschen die Entsorger vorhandenen Daten professionell.
Gold, Silber, Kupfer und Palladium durch Recycling gewinnen
Geräte die nicht wiederverwendbar sind, werden dem Recycling zugeführt. Bei alten Handys werden zunächst die Akkus entnommen. Dann erfolgt das Schreddern. Ziel ist, die enthaltenen Rohstoffe wie Gold, Silber, Kupfer und Palladium zu gewinnen. Nicht recycelbare und giftige Bestandteile wie Blei, Quecksilber, Arsen oder Kadmium entsorgen die Abfallexperten fachgerecht.
Nicolas Witschorek: „Bei Smartphones ist das Recycling schwerer. Die die Lithium-Akkus sind oft fest verbaut sind und können leicht explodieren.“ Sind die Akkus entnommen, gelangen auch diese Geräte zum Schreddern, um die enthaltenen Rohstoffe zurückzugewinnen.
Elektrogeräte nicht in den Hausmüll
Elektrogeräte dürfen nicht über den Hausmüll oder die Wertstofftonne entsorgt werden, unterstrich die Abfallwirtschaft des Kreises Höxter. In den Städten des Kreises können elektrische Kleingeräte über die Sammelcontainer oder bei den monatlichen Wertstoffannahmen abgegeben werden. Die Abgabe von elektrischen Kleingeräten an der Deponie in Wehrden ist freitags (8-17 Uhr) und samstags (8-13 Uhr) möglich.
Beverungen/Kreis Höxter. Bei der Podiumsdiskussion am Mittwoch in der Beverungener Stadthalle herrschte Einigkeit: Alle Parteifarben, ob Schwarz, Rot, Grün oder Gelb haben das Ziel, das Atommülllager in Würgassen zu verhindern.
55 Teilnehmer folgten der Einladung der BI Lebenswertes Bördeland und Diemeltal, um ihre Bedenken und Sorgen direkt mit den Kandidaten der NRW-Landtagswahl zu diskutieren. Hubertus Hartmann moderierte die Podiumsdiskussion von. Große Kontroversen blieben bei der Fragerunde an die Kandidaten aber aus: Die Einschätzung einer mangelhaften Standortauswahl ist parteiübergreifend Konsens.
Ergebnis eines politisch motivierten Auswahlverfahrens
BI-Mitglied Edith Götz gab einen kurzen Rückblick über Entscheidungen, die der Projektplanung vorausgegangen waren. Der Standort Würgassen sei als Ergebnis eines politisch motivierten Auswahlverfahrens u.a. durch die Übereinkunft, niedersächsische Standorte nicht weiter durch Atommüll zu belasten, zustande gekommen. Sie erinnerte an die Rolle des niedersächsischen Umweltministeriums beim Bestreben, im Vorfeld ein Bereitstellungslager für Schacht Konrad von der Region Salzgitter und dem Bundesland Niedersachsen „wegzuschieben“. Dass man insbesondere dem niedersächsischen Südkreis Holzminden und der angrenzenden Region, die schon durch das AKW eine große Last getragen habe, nun die Atommüllfässer „über den Zaun werfe“, sei nicht hinnehmbar.
Nicht nachvollziehbares Scoring und intransparente Kriterien
Als nicht nachvollziehbar bewertet sie das Scoringverfahren. Dieses hat mit fehlerhaften und intransparenten Kriterien, ohne wissenschaftlichen Review und öffentlichen Diskurs zur Auswahl von Würgassen geführt. Notwendige Kriterien der Entsorgungskommission würden vom Standort Würgassen nicht erfüllt. Andere Kriterien wurden dagegen geändert oder nicht nachvollziehbar gewichtet, um Würgassen dennoch als vermeintlich „besten“ Standort auswählen zu können. Für ein Projekt von derartiger Tragweite habe die Planung nicht genügend Resilienz, wenn bereits kleinste Korrekturen zu vollkommen anderen Ergebnissen führten.
Engagierte Bundestagsmitglieder im Weserbergland
Nora Wieners, Kandidatin der SPD, machte deutlich, dass sie persönlich das Zwischenlager in Würgassen ablehne, und dabei starke Unterstützung in ihrer Partei sehe. „Wir haben engagierte Bundestagsmitglieder im Weserbergland.“ Bedenken wurden von der Bürgerinitative angesichts personeller Verbindungen der BGZ zum Gutachter TÜV Nord und potentieller Interessenkonflikte des niedersächsischen Umweltministeriums als Auftraggeber der Transportstudie geäußert.
Das Logistikgutachten der Länder NRW und Niedersachsen
Das Logistikgutachten wurde von den Ländern NRW und Niedersachsen in Auftrag gegeben. Es soll grundsätzlich klären, ob eine Abwicklung auch ohne Bereitstellungslager denkbar sei. Ein Szenario, das in den Betrachtungen der BGZ bislang ausgeklammert war. Das Ergebnis sehe man laut Ministerien allerdings nicht in Beton gemeißelt, sondern als Diskussionsgrundlage. Die Standortfrage muss gänzlich neu bewertet werden.
Große Diskussionen wegen der Taktverdichtung
Matthias Goeken sitzt für die CDU im NRW-Landtag in den Ausschüssen für Wirtschaft, Energie und Verkehr. Auch er bekräftigte seine grundsätzlich ablehnende Haltung dem Bereitstellungslager. Er sehe erhebliche Probleme bei der Verkehrsinfrastruktur. „Die Bahnstrecken sollen geeignet sein, aber es gibt schon große Diskussionen wegen der Taktverdichtung.“ Er hält den Standort an der Weser für grundsätzlich ungeeignet. „Aus unternehmerischer Sicht würde niemand am Standort Würgassen ein Logistiklager bauen.“ Zudem sieht er Probleme mit den Baukosten: „Das ist ein Milliardenprojekt.“
Staatssekretäre des Umweltministeriums besuchen Würgassen
Würgassen steht sogar im Landeswahlprogramm der Grünen, machte Uta Lücking klar. Das Thema sei der Partei wichtig. „Wir werden das Standortverfahren kritisch begleiten. Der Schutz der Bevölkerung muss höchste Priorität haben.“ Dazu will die Politikerin der Grünen auch ihre politischen Kontakte in der Partei nutzen, um im Umweltministerium auf die Probleme hinzuweisen. Zwei Staatssekretäre des Bundesumweltministeriums haben ihren Besuch für den 24. Mai am Standort Würgassen angekündigt
Auch aus Sicht von Jan Gerrit Möltgen (FDP) muss die Standortfrage vollkommen neu bewertet werden. „Seit Beginn des Verfahrens wurden von der BGZ schon viele Fehler gemacht“, unterstrich der Borgholzer. Er vertrat den FDP-Landtagskandidaten Friedrich-Wilhelm Hörr auf dem Podium.
Sicherheitsfragen in Zeiten eines Krieges
Die Sicherheitsfrage muss in Zeiten eines Krieges in Europa neu diskutiert werden. Darauf wies Josef Jacobi hin: „Ein zentrales Atommülllager vor Ort – wenn da eine Rakete reingeschossen wird, dann haben wir eine Atombombe“, befürchtet das BI-Vorstandmitglied. Auch die zu erwartenden hohen Transportkosten seien nicht tragbar. Da seien neue, intelligentere Lösungen der Logistik gefragt.
„Jahrtausendfluten werden zu Jahrzehntfluten“.
Auch die Hochwassergefahr sorgt weiterhin für Bedenken. Nicht zuletzt wegen des immer deutlich sichtbarer werdenden Klimawandels. So werde prognostiziert, dass bis zum Ende des Jahrhunderts durch den Anstieg des Meeres selbst einige Inseln verschwinden werden. „Jahrtausendfluten werden zu Jahrzehntfluten“. Aus dem Publikum kam der Hinweis, dass der Standort „auch mit den bestehenden Hochwasserkarten schon obsolet ist“.
BGZ hat all ihre Glaubwürdigkeit verspielt
Aus dem Zuschauerraum wurde auch auf fehlende Transparenz im Verfahren hingewiesen. Hier habe die BGZ all ihre Glaubwürdigkeit verspielt. Es bestehe auch die Gefahr, dass ohne Baugenehmigung, die dem Regionalplan widerspreche,gebaut wird und nachträglich die Gesetze passend geändert würden. Wenn politische Entscheidungen so getroffen würden, sei die Demokratie in Gefahr.
Auch das Baurecht spricht gegen Würgassen
Beverungens Bürgermeister Hubertus Grimm griff die Bedenken auf. Er verwies darauf, dass bei der Abwägung der Standorte gravierende Fehler begangen wurden. Die baurechtliche Situation: „Derzeit liegt kein Baurecht vor und die BGZ würde eine Ablehnung vom Kreis Höxter bekommen. Die BGZ ist gar nicht im Verfahren.“ Das ließe sich nur ändern, wenn Gesetze geändert würden oder die Bundesrepublik Deutschland gegen den Kreis Höxter als Planungsbehörde klage. „Und das wäre ein Skandal.“
Borgentreich. Endlich wieder Pflanzenflohmarkt! In den vergangenen zwei Jahren ist der beliebte Borgenteicher Pflanzenflohmarkt aufgrund der Pandemie ausgefallen. In diesem Jahr findet er wieder statt.
Die Tage werden länger, die ersten Blumen sprießen und der Frühling hält Einzug. Das ist die ideale Zeit, um den eigenen Garten oder den Balkon zu pflegen und aus dem Winterschlaf zu holen. Und es ist die ideale Zeit, um sich mit anderen Pflanzenfreunden und Hobbygärtnern am historischen Steinernen Hauses zu treffen und auf dem Pflanzenflohmarkt zu stöbern.
Umfangreiches Wissen und Gartentipps
Am Steinernen Haus, zur Specke 4, in Borgentreich findet am 23. April von 9.00 – 13.00 Uhr wieder der beliebte Pflanzenflohmarkt statt, den die Bürgerinitiative Lebenswertes Bördeland und Diemeltal zusammen mit der Landschaftsstation im Kreis Höxter zum 20. Mal ausrichtet. Neben Pflanzen, Samen und Gartenkunst werden jedes Jahr auch viele Gartentipps weitergegeben. Hierzu sind ausschließlich private Pflanzenliebhaber, Hobbygärtner und -künstler aufgerufen, sich mit einem kostenfreien Stand zu beteiligen.
Viele Aussteller sind bereits seit vielen Jahren auf dem Borgentreicher Pflanzenflohmarkt vertreten. Sie tragen nicht zuletzt mit ihrem umfangreichen Wissen zur Attraktivität des Marktes bei, der sich immer auch als Austauschplattform über das gemeinsame grüne Hobby versteht.
Pflanzenliebhaber, Hobbygärtner und Hobbykünstler
Auch neue Gesichter sind natürlich immer gerne gesehen. Wie in den vergangenen Jahren zählen Hobbykünstler, die mit ihren vielfältigen Holz-, Stein- oder Metallkunstwerken Gärten verschönern, zu den weiteren Attraktionen des Marktes und können sich gerne ebenfalls um die kostenfreien Standplätze bewerben.
Kaffee und Kuchen vom Team des Steinernen Hauses
Für die Verpflegung der Besucher sorgt wie gewohnt das Team des Steinernen Hauses, das auch gerne für Fragen rund um die Aktivitäten der Landschaftsstation und der Bürgerinitiative zur Verfügung steht.
Wer Lust hat sich mit einem eigenen Stand zu beteiligen, kann sich ab sofort bei BI-Mitglied Georg Sandten per E-Mail: sandtenwarburg@web.de um einen der begrenzten Standplätze bewerben.
Würgassen/Beverungen. Mit einer Protestaktion hat die Bürgerinitiative Lebenswertes Bördeland & Diemeltal auf die Gefahr von Hochwasser für das geplante Atommüllzwischenlager Würgassen hingewiesen. 40 beleuchte gelbe „Atommüllfässer“ wurden dazu am Bootshaus Beverungen in die Weser gelassen. Auf der Pressekonferenz erläuterten Mitglieder der BI ihre Bedenken am intransparenten Standortauswahlverfahren. Gutachter halten es für rechtswidrig.
Zentrales Atommüllzwischenlager für ganz Deutschland
Das Wasser spritzt und wieder landet ein mit Stein und Lichterkette gefülltes „Atommüllfass“ in der Weser. An langen Schnüren treiben 40 Behälter im Wasser. Heinrich Wenisch von der Bürgerinitiative Lebenswertes Bördeland & Diemeltal hatte die Idee zu dieser Aktion. Sie soll die Gefahr einer Hochwasserflut im Dreiländereck verdeutlichen. Und die Gefahr, die durch ein geplantes Atommüllzwischenlager entstehen könnte. Die BGZ (Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung) plant hier im hochwassergefährdeten Weserbogen bei Würgassen den Bau eines zentralen Atommüllzwischenlagers für radioaktive Abfälle aus ganz Deutschland. Ein Atommüllzwischenlager in einem hochwassergefährdeten Gebiet? Keine gute Idee. Das Weserbergland und die Weserregion bis zur Nordsee sitzen sprichwörtlich mit im Boot.
Risiko für Flut steigt durch Klimawandel
Auf die Hochwassergefahr ging der Geologe und Sachverständige Dr. Claus Schubert aus Hofgeismar bei der Pressekonferenz ein. Die Gefahr einer Hochwasserkatastrophe steige durch die Klimaveränderungen. Im letzten Juli im Ahrtal war zu sehen, was passieren kann. Autos, Brücken und ganze Häuser wurden fortgespült. „Keiner weiß, wann das nächste Weserhochwasser kommt. Das Risiko ist immer vorhanden“, sagte Schubert. Durch Bohrungen sei Hochflutlehm nachgewiesen, was beweise, dass das Wesertal seit Jahrtausenden Überschwemmungsgebiet sei.
Salzablagerungen im Untergrund
Zu einem Auswahlverfahren gehört die geologische Untersuchung des Standortes. Das sei im vorliegenden Standortauswahlverfahren nicht ausreichend geschehen. „Risikofaktoren die gegen den Standort Würgassen sprechen, wurden nicht ausreichend gewürdigt“, betonte Dr. Claus Schubert. Als Beispiel nannte er Salzablagerungen im Untergrund. Bei Ausspülungen kann dies Erdfälle zur Folge haben, wie in unmittelbarer Nähe beim Nassen Wolkenbruch bei Trendelburg. Ein Beleg für Salzablagerungen seien die Salzsalinen bei Bad Karlshafen.
Expertengutachten stellt Rechtswidrigkeit fest
Auf ein Expertengutachten (Rechtsanwalt Siegfried de Witt, Prof. Dr. Karsten Runge) in dem der BGZ beim Auswahlverfahren Rechtswidrigkeit bescheinigt wird, wies Edith Götz hin. „Die intransparente Standortauswahl genauso wie das Scoring der in die Auswahl einbezogenen Flächen erfolgte unter Ausschluss der Öffentlichkeit der betroffenen Kommunen und ohne Diskurs innerhalb der Fachwelt. Eine unabhängige Datenerhebung sowie die Evaluierung des gesamten Auswahlprozesses fand nicht statt. Die nicht nachvollziehbare Auswahl und Gewichtung der Kriterien wurde nicht ausreichend begründet und keinem öffentlichen und fachlichen Review unterzogen,“ erklärte Edith Götz.
Steigende Verkehrsbelastung
Das geplante Atommüllzwischenlager sorgt auch für eine steigende Verkehrsbelastung in der Region. Neben dem zusätzlichen Güterverkehr auf der eingleisigen Strecke zwischen Ottbergen und Göttingen ist mit zusätzlichen LKW-Verkehr zu rechnen. Besonders auf den Zufahrtsstraßen im Solling oder der B 241 vom Autobahnanschluss Warburg nach Lauenförde. „Das Warburger Land und Borgentreich wären direkt betroffen“, sagte Josef Jacobi vom Vorstand der in Borgentreich ansässigen BI. So sei auch das „Nadelöhr“ Dalhausen eine besondere Gefahrenstelle.
Amazon würde hier nie bauen
Dr. Frank Woesthoff (NABU-Bundeskurator) betonte die Transparenz und Sorgfalt, mit der ein Standortauswahlverfahren durchgeführt werden muss. Wichtige Kriterien seien hier einfach beiseite gewischt worden. „Kein Amazon oder Logistiker würde auf die Idee kommen, hier ein Logistikzentrum hinzubauen. Kilometerweit entfernt vom nächsten Autobahnanschluss.“
Hoffen auf die neue Bundesregierung
Die Bürgerinitiative setzt nun auf die Politik. „Wir hoffen, dass mit der neuen Bundesregierung Bewegung in die Sache kommt“, unterstrich Hubertus Hartmann. Dies ist bei den Ländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bereits der Fall. Ob ein Atommüllager im Wesertal notwendig ist, wollen die beiden Länder jetzt mit einem neuen Gutachten klären. Entsprechende Pläne wurden gerade bekannt gegeben.
Bis der zweite Feierabendmarkt in Beverungen stattfinden konnte, ging fast ein Jahr vorbei. Corona machte die Planung Anfang 2021 nahezu unmöglich, sodass ein Termin nach den Sommerferien ausgesucht wurde.
Mit vielen kulinarischen Leckereien, wie der regionalen Besonderheit Mini-Calzone am Pizzawagen La Strada, den Schnitzer-Backwaren der Bäckerei Rode, frischer Pasta von Feines Sößchen, Burger und Pommes von Camp Cuisine, Wildspezialitäten vom Gut Amelunxen und den Hot Dogs mit Rindswürstchen von Heimatgenuss aus Dalhausen konnten alle Besucherinnen und Besucher auf ihre Kosten kommen. Auch für regionale Getränke wurde mit dem eigens für Beverungen gebrauten Bier Mochen-Craft und der Heimat-Apfesaftschorle von Streuobstwiesen aus dem Kreis Höxter gesorgt.
Genießen & Informieren & Einkaufen
Doch nicht nur zum Essen und Trinken lädt der Feierabendmarkt ein. Er ist auch dafür gedacht, nach Feierabend noch den Wochenmarkteinkauf erledigen zu können. Erst Genießen und dann Einkaufen bevor es auf den Heimweg geht, das bietet sich gerade an einem Freitag Nachmittag! Mit insgesamt 25 Verkaufs- und Informationsständen war wieder viel Auswahl in Beverungen gegeben. Die Händlerinnen und Händler des Wochenmarkts boten mit verlängerten Standzeiten bis 20 Uhr Obst, Gemüse, Käse, Wurst und Fleischwaren, griechische Spezialitäten und Backwaren an und wurden ergänzt vom Imkerstand und den Essensständen.
Ausgewählte Kunsthandwerker & Kinderaktionen
Zusätzlich waren ausgewählte Kunsthandwerker und -handwerkerinnen mit von der Partie, die ihre Produkte hier in der Region herstellen. Die Strahlerei Frank Tegethoff, nachhaltiger Schmuck, Holzkunst und die Upcycling Fairy. Hier wird gezeigt, dass alte Kleidung noch ein schönes und nützliches „zweites Leben“ haben kann. Für Kinder wurde dieses Mal auch etwas ganz besonderes geboten. Neben dem Umwelt-Quiz und dem Aktionsstand „Wie trenne ich richtig Müll“ konnten Insektenhotels mit dem Team vom Kindertreff der katholischen Gemeinde St. Johannes Baptist gebastelt werden. Super, um für Biodiversität im eigenen Garten zu sorgen! Und für alle, die eine Pause vom Basteln brauchten gab es eine Hüpfburg.
Vielfältiges Programm
DJ Alex B. begleitete den Feierabendmarkt am Mischpult, sorgte für musikalische Unterhaltung und die gewisse Verweil-Atmosphäre. Live-Musik von Lissy Glänzer war ein zusätzliches Highlight für Ohren und Augen vor Carola’s Café. Doch auch die etwas verregnete Fundsachenversteigerung vermittelte die Idee hinter dem Feierabendmarkt. Inspiration zum regionalen Kochen gab es an den Verkaufsständen selbst und durch die Rezeptkarten zum Mitnehmen, die direkt eine Einkaufsliste stellten.
Reuse, reduce, recycle
Reuse, reduce, recycle – nach diesem Motto wird der Feierabendmarkt gestaltet. Möglichst ohne Verpackung einkaufen, wenig Ressourcen verbrauchen und durch regionale, saisonale Produkte den eigenen CO2-Abdruck verringern. Zu diesen Themen gab es auch am Stand der BI Lebenswertes Bördeland und Diemeltal und dem Stand der Verbraucherzentrale des Kreis Höxter Informationen. Die BI Atomfreies 3-Ländereck informierte über die aktuelle Planung zum Atommüllzwischenlager. Außerdem konnte man Mitglied in der BI werden um sich in unserer schönen Region aktiv gegen das Lager einzusetzen.
Hier gibt es Impressionen vom zweiten Feierabendmarkt in Beverungen:
Trotz regnerischen Wetters war der Feierabendmarkt gut besucht (Foto: G. Schumacher)
Nicht nur Obst und Gemüse wird an den Ständen auf dem Wochenmarkt angeboten, auch bereits verarbeitete Spezialitäten wie Secco oder Himbeersirup. (Foto: G. Schumacher)
Neu dabei: die Rindswürstchen vom Dalhauser Bio-Betrieb Heimatgenuss. Als Hot Dog wurden die Würstchen zur warmen Delikatesse. (Foto: G. Schumacher)
Mochen Craft: das Beverunger Craft-Bier. Selbstverständlich wurde diese regionale Spezialität auf dem Feierabendmarkt ausgeschenkt. (Foto: G. Schumacher)
Saisonale Spezialitäten sind besonders klimafreundlich – und dank kurzer Transportwege und einem reichlichen Angebot erschwinglich. (Foto: G. Schumacher)
Trotz des zwischenzeitlich heftigen Regenschauers fanden sich viele Besucherinnen und Besucher zum Feierabend auf dem Kellerplatz ein. (Foto: G. Schumacher)
Die Stände des Wochemarkts waren bis 20 Uhr beim Feierabendmarkt dabei und boten regionale Spezialitäten an (Foto: G. Schumacher)
Infos über das geplante Atommüllzwischenlager und Gegenaktivität gabs am Stand der BI Atomfreies 3-Ländereck (Foto: G. Schumacher)
Die Feierabendmärkte in Brakel starten ins zweite Jahr, darüber freut sich die BI gemeinsam mit der Stadt Brakel. Nachdem die Premiere im Oktober vergangenen Jahres als Erfolg verbucht werden konnte – und das trotz Regen und unter Corona-Bedingungen – können in diesem Jahr bereits mehr Zusagen verzeichnet werden. Am 22. Juni von 16 bis 20 Uhr ist es soweit und es heißt wieder: Nach der Arbeit Einkaufen wie auf dem Wochenmarkt – regionale Spezialitäten genießen – Wissenswertes rund um Klimaschutz erfahren – den Feierabend bei einer Brotzeit einläuten – Schlendern oder Verweilen – all das ist auf dem Feierabendmarkt möglich!
Konsum nachhaltig gestalten
In enger Zusammenarbeit mit der Marktleitung in Brakel konnte ein rundes Angebot zusammengestellt werden. Ziel ist es, zu zeigen, wie jede:r einzelne von uns durch kleine Handlungen im Alltag zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen kann. Tägliche Konsumentscheidungen stehen in einem engen Zusammenhang mit einigen klimarelevanten Problemen. Dadurch tun sich jedoch auch viele Möglichkeiten auf: Der bewusste Griff zu regionalen und saisonalen (Bio-) Produkten auf dem Wochenmarkt, die Entscheidung, weniger tierische Produkte zu essen, sowie die restlose Verwertung von Lebensmitteln bieten jedem und jeder von uns die Chance, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Regionale Produkte haben einen Mehrwert für unsere Regionen und die Umwelt und sind daher ihren Preis wert – das soll im Projekt herausgestellt werden.
20 teilnehmende Stände für den Feierabendmarkt am 22. Juni 2021:
Bäckerei Rode – Backwaren, Waffeln, Kaffee
Aus gutem Grund Unverpackt – unverpackte Lebensmittel und Kosmetikprodukte
Imkerei Hensel – Honig, Imkereiprodukte, Äpfel
Sauter Fischlädchen – Fischverkauf, Flammlachs
Wiegmann – Fleisch- und Wurstverkauf, Bratwurst
Rittergut Meinbrexen – Erdbeeren und Erdbeerprodukte
BI Atomfreies Dreiländereck – Infostand zum geplanten Atommüller-Zwischenlager in Würgassen
Klimamanager Stadt Brakel – Saatgut und Obst-/Gemüsebeutel
Martina Drüke – Marmeladen
Café Tante Erna – Getränkeversorgung und vegetarische Karte
Gewinnspiele und Handy-Sammelstation
Bei verschiedenen Mitmachaktionen, die von Produkt-Upcycling über regionale Gewinne am Glücksrad bis zum Nachhaltigkeits-Quiz reichen, erleben alle Interessierten, was klimabewusster Konsum ist. Unsere BI ist mit vielen Infos zu den Auswirkungen von Ernährungs- und Konsumgewohnheiten auf Klima und Umwelt, sowie Tipps für einen klimafreundlichen Alltag vertreten. Außerdem wird es ein Gewinnspiel geben, bei dem unter anderem „Brakel isst“ Brettchen verlost werden. Die Sammelstation für ausgediente Handys und Smartphones wird es ebenfalls wieder geben.
Die Einzelhändler in der Brakeler Innenstadt beteiligen sich mit verlängerten Öffnungszeiten bis 20 Uhr am Feierabendmarkt. Unter den Kund:innen werden anlässlich des besonderen Events nach den langen Schließungen Gutscheine für den Einkauf verlost. Der Werbering freut sich, dass durch den Feierabendmarkt auch die Innenstadt belebt wird.
Die musikalische Begleitung erfolgt ganz regional durch Peter Markus aus Brakel. Er wird mit Gitarre und Gesang eine schöne Atmosphäre auf dem Veranstaltungsgelände zaubern.
Durch LEADER von der EU gefördert
Im Rahmen des LEADER-Projekts „Kulturland isst – Nachhaltig ernähren: Region entwickeln und Klima schützen“ wurde das Konzept der Feierabendmärkte von Warburg aus auf die beiden Städte Brakel und Beverungen übertragen. Dabei hat jede Stadt ihren eigenen Charakter und trotz der Nähe zu den anderen Feierabendmärkten auch ein unterschiedliches Angebot. Diese Vielfältigkeit im Kreis feiern die Besucherinnen und Besucher bei den Märkten und genießen die zahlreichen regionalen Spezialitäten.
In diesem Jahr können leider wieder keine Pflanzenflohmärkte stattfinden. Für Hobbygärtner bietet die Bürgerinitiative Lebenswertes Bördeland und Diemeltal (BI) ihre Homepage als Plattform für Tauschangebote an. Wer Pflanzen im Angebot hat oder auf der Suche für seinen Garten ist, ist herzlich eingeladen mitzumachen.
Pflanzenflohmärkte sind ein beliebter Treffpunkt bei Gartenfreunden, um Jungpflanzen, Stauden, Zwiebeln und mehr zu tauschen und (ver-)kaufen. Aufgrund der aktuellen Bestimmungen konnten und können diese allerdings wieder nicht auf traditionellem Wege stattfinden und nun warten viele vorgezogene Pflanzen auf andere Möglichkeiten neue Besitzer zu finden.
In der „Pflanzenbörse“ der BI können private Anbieter ohne gewerbliches Interesse ihre Pflanzen anbieten. Hobbygärtner können sich für die Eintragung ihres Angebots einfach per E-Mail unter info@bi-boerdeland oder telefonisch unter 05643-949870 an die BI wenden. Alle, die noch Ergänzungen für ihre Gärten suchen, sind eingeladen auf der Pflanzenbörse vorbeizuschauen und Kontakt mit den Anbieterinnen aufzunehmen.
Ende April besuchte die Bürgerinitiative Lebenswertes Bördeland und Diemeltal e.V. den Höxteraner Landrat Michael Stickeln. Die für ein zentrales Bereitstellungslager Würgassen unüberwindbaren geologischen Risiken waren das zentrale Thema beim Besuch.
Wie der Geologe Dr. Claus Schubert aus Trendelburg ausführte, fehlt es dem geologischen Gutachten, welches die BGZ vorgelegt hat, am nötigen Tiefgang. Die Aussagen
darin basieren überwiegend auf Annahmen und Schätzungen. Darüber könne auch
die scheinbar hohe Anzahl an Bohrungen nicht hinwegtäuschen, so der Experte. Sie seien weder tief genug noch wirklich flächenhaft. Außerdem würden klare Angaben zu Weserhoch- und Grundwasserständen, Torflinsen oder Weseraltarmen fehlen. Eine multimethodische Diskussion anhand offizieller Karten oder Archivdaten fehle ebenso. Letztendlich, so sein Resümee, ergäbe die Beurteilung des bisherigen geologischen Sachstands eine nüchterne Bilanz, nicht zuletzt, weil die Grundsätze der Anforderungen an Baugrundgutachten aus den einschlägigen DIN nahezu unberücksichtigt blieben.
Landrat Stickeln bedankte sich beim Arbeitskreis Würgassen der BI für deren Einsatz und die bisher geleistete Arbeit und betonte die Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements für demokratische Entscheidungsprozesse. „Und wir freuen uns, die Gelegenheit erhalten zu haben, hier auf die eklatanten Mängel bei der Auswahl und der Begründung des geplanten ZBL-Standorts Würgassen hinzuweisen“, so die Vertreter des Vereins. Das Vorstandsmitglied Josef Jacobi betonte, dass die BI ihre Arbeit natürlich nicht nur auf das Diemeltal beschränke, sondern sich auch für den Schutz des Wesertals verantwortliche fühle.